Also das lief alles nicht
so wirklich gut in meinem ersten Jahr als Schiffsbesitzer. Im Urlaub nicht
wirklich Strecke gemacht, wenig Wind und immer unter Motor. Wenn ich allein in
Cuxhaven war dann war ich entweder fiebrig krank, oder es hagelte oder es
drohte zu hageln oder der Hafen war so voll, dass ich nicht wusste, wie ich
ausparken soll. Heute war alles anders – und ich war auch mutig genug und hatte
genug Selbstbewusstsein, auch wenn ich schon wieder überlegt hatte, nicht
rauszufahren.
3-4 Windstärken waren es
heute aus West – in sonst so geschützten Hafen kann‘s da schon ganz schön
pfeifen und ich hatte keine Ahnung wohin es mein Heck ziehen wird beim
Ausparken. Nicht dahin, wo ich wollte, ich musste auf allerengstem Raum
manövrieren, auf der Stelle quasi. Und das ging prima.
Dann Segel setzen ohne
Autopilot. Das Schiff ist als Langkieler träge genug, dass das kein Problem
war, auch wenn ich 3 Mal ansetzen musste beim Großsegel. Blieb immer hängen in den
blöden Lazyjacks.
Draußen dann segeln war
natürlich kein Problem – manchmal schöner auffrischender Wind und ein paar
Böen. Die Fenster unter Wasser. Die Relingstützen beinahe im Wasser. Toll. Sie
kann segeln. Später sehe ich dass ich tlw. 5 Knoten über Grund gegen den Strom
gemacht habe. So schnell kam‘s mir gar nicht vor.
Später dann Segel
einholen. Was hab ich bei dem Schiff Probleme mit dem Vorsegel. Ich bekomme es
einfach nicht unter Kontrolle beim Einholen, es ist überbords und ich kann
nicht steuern um es vom Wind innerbords wehen zu lassen. Ein Trick, ganz
einfach, und ich frage mich warum ich nicht vorher darauf gekommen bin. Das
Fockfall ist doch lang genug, dass ich es über die Mast-Winsch nach hinten ins
Cockpit umlenken kann und so kann ich steuern und die Fock/Genua runterkommen
lassen, bin gleichzeitig nicht im Gefahrenbereich wenn da die Metallteile wild
hin und her killen. Voll einfach und gut!
Groß ist ja kein Problem durch die Lazyjacks. Und im Amerikahafen ist
tausendmal mehr Platz und weniger Verkehr für das alles!
Und dann der Anleger.
Bisher ging immer was schief. Beim letzten Mal bin ich zum ersten Mal mit dem
Bug gegen den Steg gekracht. Nix weiter passiert, aber meine Technik
funktionierte nicht. Mit der kleinen Geli werfe ich immer die Achterleine beim
reingleiten über den Pfahl und dann passt es. Warum klappt das nicht in Groß?
Naja, es gibt keinen Pfahl. Ich muss zur Mittelklampe sprinten und habe nur
wenig Zeit über die Klampe am Fingersteg zu werfen und dicht zu holen. Auch hier
ist der Trick so einfach: Nicht gleiten. Stehen bleiben – und zwar leicht vor
der Klampe. Dann ist alles sicher. Es hat perfekt geklappt. Zur Not noch den
Bootshaken bereithalten, falls man wider Erwarten zu schnell abgetrieben wird.
Ein toller Tag! Es waren
zwar nur 11 Meilen unter Segel, aber immerhin: unter Segel. Und gegen den
Strom!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen