Leider habe ich viel zu lange gewartet, um für dieses wichtige Buch für mich meine Eindrücke aufzuschreiben. Inzwischen sind meine Eindrücke von einem neuen Buch überlagert.
Die Route von Johanna und Klaus habe ich im Detail verfolgt. Jede Koordinate und jede Insel habe eingetippt und den Standort verfolgt. So wurde ich wohl zum „Tastatursegler“. Aber gut, ist ja noch ein wenig hin. Noch darf ich Tastatursegler sein.
Besonders in Erinnerung geblieben sind mir die Erzählungen von Klaus und Johanna aus der Karibik. Nicht nur die Kuna-Indianer – nein auch und vor allem die Inseln nördlich von Venezuela – vor allem die Los Roques - lasen sich äußerst traumhaft. „Da muss ich hin“, waren die einzigen Gedanken zu denen ich in der Lage war. Eigentlich sollten die beiden froh sein, dass ihr Motor schlapp gemacht hat. Dadurch musste sie ja in der Karibik eine Zwangspause einlegen.
Das faszinierende am Buch ist der Low-Budget Ansatz und eben das Vorleben, dass man auch mit verhältnismäßig wenig Mitteln sich diesen Traum erfüllen kann. Es gibt ja viele Bücher auf dem Markt von durchaus auch wohlhabenden Leuten, die sich mal eben aus einer Laune heraus ein Boot kaufen. Wer nicht dazu gehört, der kann sich bei Johanna und Klaus anlesen, wie es geht.
Besonders schön lasen sich auch die Passagen, in denen die positive Stimmung an Bord herüberkam. Böse Worte scheinen bei den beiden kaum existiert zu haben.
Tragisch sind natürlich einige der letzten Worte im Buch, als die beiden wieder in der Heimat ankommen. Auf S. 244 geht’s los: „„Wir könnten mit der nächsten Tide wieder auslaufen, Johanna“ Sie lacht schelmisch und antwortet mit etwas rauer Stimme: „Ja, oder mit der übernächsten...Und dann rund Südamerika?““. Rund Südamerika. Das haben die beiden dann beim zweiten Mal versucht. Leider nur versucht.
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