Irgendwie haben sich die Rollen neu verteilt. Seitdem zum letzten Prüfungstermin alle schon etwas erfahrenen Segelschüler weg sind, bleiben jetzt die etwas unerfahrenen...und ich! Trotz geringer Erfahrung sollen alle schon allein und ohne Lehrer auf die Boote – teilweise mit etwas erfahreneren Schülern. Schon zum zweiten Mal ist es jetzt vorgekommen, dass ich die Rolle des „Lehrers“ übernommen habe und die wichtigsten Kniffe beibringe. Dafür bedanken sich die eigentlichen Lehrer sogar bei mir. Ich find’s toll. Ich scheine also auf dem besten Weg zu sein zum Meeresbezwinger. Gerade heute aber hat das Mann-über-Bord-Manöver alles andere als gut geklappt. Ständig drehende Winde zudem in starken Böen haben es nicht gerade einfach gemacht, zu navigieren. Zwei Mal brauchte ich drei Anläufe, weil mir im entscheidenden Moment der Mann, also die zu bergende Boje vom Wind weggedriftet wurde. Damit würde ich wohl kaum durch die Prüfung kommen. Aber vielleicht wird es morgen am vorerst letzten Termin ja besser.
Seit Anfang April besteht eigentlich ausnahmslos jedes meiner Wochenenden aus den Segelterminen. Fast immer war dabei bestes Wetter. Mit Ausnahme einiger weniger „Reibungsverluste“ war es eine wunderbare Zeit, die ich gerne auch mal mit sonntäglichen Erkundungen des Wannsees verbunden habe. Wenn alles nach Plan läuft, dann ist dies das letzte dieser Wochenenden, dann gibt es danach nur noch einen Auffrischungstermin unter der Woche kurz vor der Prüfung. Der Weg über die Autobahn bis ans andere Ende der Stadt zum Bootshaus zelebriert längst den Start des Wochenendes. Es wird mir fehlen, hier her raus zu fahren.
Andererseits – warum sollte Schluss damit sein? Jetzt geht’s erst richtig los! Immer wieder werde ich mir ein Boot mieten und mich auf das echte Berliner Meer hinaus trauen, also alles was hinter der magischen Linie liegt, die wir nie überfahren haben, alles außerhalb unserer schützenden Bucht. Mach dich auf den Meeresbezwinger gefasst, du Wannmeer!
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