Rundgang auf Helgoland |
Bis Scharhörn und zur
Tonne 3 ist alles gut. Dann sind wir ungeschützt und gehen über die Elbe. Eine
ungemütliche Welle setzt ein. Rasti wird ganz schön durch die Gegend
geschaukelt. Am Anfang finde ich das noch witzig, aber irgendwann….irgendwann
machts mir nicht mehr so richtig Spaß. Irgendwann ab der Reede.
Ich lasse Papa am Steuer,
habe Angst, dass ihm unwohl wird. Eigentlich müsste ich mal ans Steuer, denn
mir ist gar nicht wohl. Aber ich halte durch, rede kaum, konzentriere mich auf
den Horizont und die einfallenden Wellen um fit zu bleiben. Aber Papa geht’s
gut, er spürt nix und ist ein echter Seemann!
Gott sei Dank muss Papa
mal und ich gehe ans Steuer. Allerdings habe ich ihm das mit über die
Reling verboten. Ich erkläre ihm auch gerade, dass das mit der Toilette auch
eine schlechte Idee ist und ihm ziemlich schnell schlecht werden wird (in
Erinnerung an Simone…). Mein Vorschlag wäre ein geeignetes Gefäß, etwa ein
Eimer.
Er will nicht hören. Nach
einer gefühlten Minute sehe ich vom Steuer aus meinen Vater mit heruntergelassener
Hose aus der Toilette stürzen, schnell nach hinten, zum Schwerpunkt des
Schiffes, da wo die geringste Bewegung ist. Ich weiss was das bedeutet und habe
die Hoffnung, dass er 1. erfolgreich war und 2. wieder fit wird. Kaum in der
Plicht bestätigt er meine Vermutungen und ich beordere ihn ans Steuer. Das war
knapp, meinte er.
Scheiss Rest-Welle. So
schlimm ist die gar nicht. Und die 4 Windstärken heute sind auch nix. Alles
nichts schlimmes – wie soll ich es so um die Welt schaffen?
Kurz vor Helgoland wird
es unter uns auf einmal ganz schnell flach. Ich muss ja nicht erklären, was das
für den Seegang heisst?! Zudem müssen wir gleich noch den Kurs ändern, sodass
der Wind gefährlich von hinten kommt. Die See schaukelt uns ordentlich durch
und ich habe echt Mühe, das Boot auf Kurs zu halten. Das Heck geht so steil auf
und ab dass es sich selbst hier wie Achterbahn anfühlt. Mein Gott, wie soll das
denn auf dem Ozean werden?!
Endlich im Helgoländer
Vorhafen. Von jetzt auf gleich keine Welle mehr. Segel runter, Ehrenrunde im
Hafen, im Päckchen anlegen, geschafft. Und jetzt setzt auch ordentlich Regen
ein. Wir schlafen erstmal ne Runde, sind beide KO von der Fahrt und von dem
frühen Aufstehen.
Was folgt ist eine
Helgolandbesichtigung mit gemeinsamen Essen gehen. Echt schön. Morgen will ich
Papa die Düne zeigen, und die Seehunde, kennt er ja noch nicht. Wenn das Wetter
passt. Hätten wir eigentlich schon heute machen können, wenn es nicht geregnet
hätte. Naja…
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